
Ein lyrisches Fraktal
"In manchen seiner niedergeschriebenen Empfindungen und Erinnerungen kann sich der lyrisch hohe Ton über viele Zeilen halten, doch in anderen schießen kalt rationale Gedanken so durch heiß aufquellende Gefühlsäußerungen, dass man das leise Zischen zu hören glaubt, das von den aufeinanderstoßenden Elementen erzeugt wird."
Gottfried Knapp
Feuilletonist, Kunstkritiker und Redakteur Süddeutsche Zeitung

Franz Baur
Aufgewachsen zwischen Schweinehälften und Schafsdünndarm, knackiger Kleidung für saftig-braune Wiener Würstchen.
Salzige Wollbündel, verschlungen, immer bereit, Knoten aus- zubilden, unlösbar, in kleinsten Wunden brennend, Fegefeuer an klammen Fingern.
Töten von Tieren ist Gewohnheit, Prozess, automatisiert, abgelöst vom Lebenlöschen aus der Zeit. In schwarzen Stiefeln und mit Gummischürze wird das Mitleid abwaschbar. Einfach nur Arbeit, Fleischerwerb wie Brotebacken. Keine Schuld, nur Tatsache, ja Sache, nicht Leben eben. Erinnerungen? Nein, Manifestierungen!
Mathematikstudium als Antwort auf die Unsicherheit, Bank aus Feigheit vor der Bühne. Bunter Vogel in fremder Geschäftswelt, »immer anders« wird zum Prinzip, Schreiben zum Ausweg oder Weg oder Abgrund......
Horst Thürheimer
Horst Thürheimer, geb.1952 in Ulm/ Donau, 1974 bis 1980 Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Prof. R. Tröger, Meisterschüler von 1979 bis 1980, vielfach ausgezeichnet, u.a. 1988 Bayerischer Kunstförderpreis, 1989 USA-Stipendium des Bayerischen Staates, zahlreiche Einzel-Ausstellungen im In-und Ausland, u.a. in der Neuen Pinakothek München, der Glyptothek München, im Centrum 66 Zürich.
Viele Werke in Sammlungen und im Öffentlichen Raum, darunter auch Glaskunst in Kirchen im München und Zürich.
Horst Thürheimer lebt und arbeitet in München.

Hörproben und Songs

Franz Baur